Zwei Niederlagen in Folge lassen im VfB-Lager, nach dem sensationellen Saisonstart, etwas Ernüchterung einziehen. Doch sind diese Rückschläge, welche wohl jede Mannschaft irgendwann hinnehmen muss, nahezu bedeutungslos, im Vergleich zu der dem erneuten Lockdown geschuldeten Ungewissheit über den weiteren Saisonverlauf. Einen Monat Zwangspause, bei einem ohnehin auf Kante gestrickten Spielplan, wirft einige Fragen auf. Ist die Partie gegen Ludwigsfelde etwa schon das Finale dieser Saison, braucht man die Punkte für einen guten Quotienten oder kommt noch rechtzeitig die Normalität zurück ? Nichtsdestotrotz werden beide Kontrahenten bei ihrem vorerst letzten Auftritt mit Sicherheit noch einmal alles in die Waagschale werfen. Denn der VfB will seinem treuen (diesmal wieder nur limitiert zugelassenen) Anhang noch einmal einen Sieg und vor allem auch guten Fussball bieten. Der Gegner ist nach einem äußerst schwierigen Saisonstart wieder im Aufwind und in den letzten drei Pflichtspielen unbesiegt. So gewann er 3:0 in Nordhausen und holte beim 3:3 gegen die FC CZ Jena-Reserve einen zweimaligen Rückstand auf. Die Mannschaft um Trainer Aaron Müller, der den Klassenerhalt als Zielvorgabe hat, dürfte sich also als moralisch intaktes Gebilde präsentieren. In den bisher sechs Direktvergleichen beider Teams, welche bis in gemeinsame Landes-und Brandenburgligazeiten zurückreichen, gab es drei Siege für die Dahmeländler, zwei für den VfB und ein Remis. Die Statistik hat allerdings wenig Bedeutung für die aktuelle Situation. Die Karten sind, vor allem durch große personelle Veränderungen, völlig neu gemischt. Während es beim LFC mit den jungen Angreifern Polat und Künzer (Blitztransfer von Hertha Zehlendorf), die sich anschicken, die durch den zur Zeit vom Verletzungspech geplagten Paul van Humbeeck entstandene Lücke zu schließen, vor allem in der Offensive besser läuft, müssen die Krieschower weiterhin auf Spielmacher Martin Dahm, wie auch Stammkeeper Corbinian Moye, der allerdings von Christian Drangosch gut vertreten werden dürfte, verzichten.