4. Spieltag
FSV Viktoria Cottbus - SpG Krieschow/Kunersdorf/Werben 1:4 (1:2)
Tor: Jason Richter
Abwehr: Lucas Konzack, Richard Guttke, Oscar Neumann
Mittelfeld: Nico Graske, Christopher Will, Tobias Richter, Tim Lehrack (C), Luca Janusz (46. Tobias Graske)
Angiff: Jannek Wetzk, Luca Miatke (80. Tom-Luca Brettschneider)
Torfolge: 1:0 Finn Sawall (14.), 1:1 Jannek Wetzk (31.), 1:2 Christopher Will (43.), 1:3 Nico Graske (63.), 1:4 Tobias Richter (72.)
Heute wollten wir mit einer offensiven Grundausrichtung viel Druck auf unseren Gegner ausüben und so möglichst schnell zu eigenen Toraktionen kommen. Bereits beim Warmmachen war jedoch zu erkennen, dass es heute an Körpersprache und Konzentration fehlte. Die Ansprache unmittelbar vor dem Spiel war entsprechend. Hatten die Spieler gut zugehört? Zunächst ein klares NEIN. Denn das geforderte druckvolle Pressing mit schnellen Ballgewinnen, klares und schnelles Passspiel, engen Kontakt zu den Gegenspieler; all dies ließen wir zunächst vermissen. Folglich gab es immer wieder unnötige Ballverluste und wir konnten keine Torgefahr ausstrahlen. Die Cottbuser fühlten sich also eingeladen, am Spiel teilzunehmen und nahmen unsere Einladung dankend an. 15. Spielminute: die Cottbuser in unserer Strafraumnähe freundlichst eskortiert und Finn Sawall schließt einfach mal ab und trifft zum 1:0; übrigens erstes Saisontor des FSV Viktoria Cottbus am 4. Spieltag – Glückwunsch dazu.
Dachte man jetzt, dass wir nun erwacht seien, so sah man sich getäuscht. Uns fiel es sichtlich schwer, den Hebel umzulegen. Nur zögerlich näherten wir uns dem Tor der Gastgeber; zunächst weiter ohne torgefährlich zu werden, da unser Spiel weiter sehr fehlerbehaftet war. Ein energischer Antritt von Lucas Konzack aus der eigenen Hälfte heraus, konnte durch den gastgebenden Kapitän erst durch ein Foul an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Den folgenden Freistoß von Christopher köpft Jannek am langen Pfosten zum Ausgleich ein (31.). Diese Aktion und die Maßnahme der Trainer: Umstellung auf unsere gewohnte Formation war nun der Weckruf für den Rest der ersten Hälfte. Endlich spielten wir den vor der Partie geforderten Fußball mit klarem Passspiel und hoher Laufbereitschaft. Und wie einfach erfolgreicher Fußball sein kann zeigten wir dann in der 43. Spielminute. Nico spielt mit dem zweiten Ballkontakt zu Tobias R., der steckt auf Christopher durch und er schiebt überlegt zum Führungstreffer ein. Mit dem 1:2 geht es dann in die Halbzeitpause.
So wie wir die erste Hälfte beendet hatten, wollten wir nun dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Unerklärlich dann der Beginn der zweiten Hälfte. Unkonzentriert gingen wir zu Werke, vertändelten leichtfertig die Bälle und konnten so wieder keinen Druck aufbauen. Wo waren die guten Aktionen aus der Schlussphase der ersten Halbzeit? Da war es auch keine Entschuldigung, dass der Unparteiische immer häufiger unnachvollziehbare Entscheidungen traf, so auch in der 59. Spielminute. Aus meiner Sicht als Schiedsrichterassistent klarer Eckball für unser Team. Entscheidung des Schiris war allerdings Abstoß oder doch Freistoß? Es fehlte einfach die klare Kommunikation des Schiris… Da war es nicht verwunderlich, dass Jannek beim Schiri nachfragte, warum er nun diese Entscheidung getroffen hatte. Reaktion des Unparteiischen: gelbe Karte für Jannek. Unverständnis und Beifall von Jannek für den Schiedsrichter. Was folgte war der Platzverweis (gelb/rot) für Jannek. Diese Entscheidung war nun nachvollziehbar aber die erste gelbe Karte – nicht nur aus meiner Sicht – vollkommen überzogen.
Herausragend war nun die Reaktion unserer Mannschaft. Auf einmal spielten wir wieder ansehnlichen Fußball und Nico krönte seine heutige Leistung mit einem herausragenden Distanzschuss ins rechte obere Eck aus ca. 25 Metern – das wichtige 1:3 zum wohl günstigsten Zeitpunkt (63.). Weitere sehr gute Kombinationen folgten und wir spielten uns so endlich auch gute Chancen heraus. Tobias R. machte sich dann zu einem unwiderstehlichen Solo auf und erzielte das 1:4 (72.). Das zaghafte Aufbäumen des Gastgebers konnten wir dann mit guter Defensivleistung oder einem von Jason mühelos parierten Freistoß entschärfen. In der Schlussphase der Partie hätten Oscar und Tom-Luca nach guten Spielzügen das Ergebnis noch erhöhen dürfen.
Fazit: Grauenhafte, „… die wahrscheinlich schlechtesten 30 Minuten seit wir auf Großfeld spielen“ in der ersten Halbzeit. Anschließend ein auf, Anfang der zweiten Halbzeit ein erneutes ab der Leistung und als Schlussakkord eine hervorragende Reaktion des gesamten Teams nach dem Platzverweis, womit wir uns den zweiten Auswärtssieg dieser Saison mehr als verdient haben.
Sport frei!
Sven Brettschneider / Das Trainerteam