Die Tatsache, dass die Partie auf einem, für den VfB ungewohnten, Kunstrasen stattfand, war wohl noch der kleinste Wettbewerbsnachteil. Denn Wacker trat mit einer Mannschaft an, welche die geballte Erfahrung aus erster und zweiter Bundesliga, 3.Liga, Regionalliga und oberer Nachwuchsspielklassen, einschließlich professioneller Trainingsintensität und entsprechendem Gehaltsgefüge auf den Platz brachte.
Angeführt vom Ex-Darmstädter Erstligaprofi Marco „Toni“ Sailer und den nicht nur Insidern bekannten Peßolat und Pfingsten-Reddig sorgten sechs Vollprofis für die absolute Lufthoheit, Dominanz in den Zweikämpfen sowie für einen ruhigen Spielaufbau.
Dessen ungeachtet hielten die Krieschower, die wieder mit einer dünnen Spielerdecke auskommen mussten, zunächst gut dagegen und ließen wenig zu. Erst als ein Ball zu kurz abgewehrt wurde, erkannte Sailer sofort die Lücke und netzte clever ein. Der Routinier ließ sich auch die Chance nicht entgehen, als er nach einer nicht unterbundenen Flanke frei zum Schuss kam.
Die Angriffe der Niederlausitzer wurden fast durchgängig von der kompakten und kopfballstarken Defensive im Frühstadium geblockt. Erst als, nach einer unglücklichen Aktion von Keeper Fritz Pflug, die Entscheidung gefallen war, vermochte der VfB ein paar Nadelstiche zu setzen. Doch Martin Dahms Ball landete am Außennetz und ein Freistoß von Dennis Hildebrandt wurde auf der Linie geklärt.
VfB-Vorsitzender Hans-Jörg Grafe: „Die geballte Erfahrung der Gastgeber machte den Unterschied“. Und Trainer Toni Lempke ergänzte: „Bei diesen gravierend unterschiedlichen Voraussetzungen schmerzt diese Niederlage nicht so sehr wie eine gegen vom Ausgangspotential her gleichwertigen Konkurrenten“.
Roland Scheumeister/LR