Platz | Mannschaft | Sp | Diff | Pkt |
---|---|---|---|---|
1. | Halle | 12 | +15 | 28 |
2. | Magdeburg II | 12 | +11 | 23 |
3. | Auerbach | 12 | +8 | 21 |
4. | Bischofswerda | 12 | 0 | 21 |
5. | Halberstadt | 11 | +7 | 20 |
6. | RSV Eintracht | 12 | +5 | 20 |
7. | Freital | 12 | +2 | 17 |
8. | Grimma | 12 | -4 | 17 |
9. | Krieschow | 12 | +11 | 16 |
10. | Sandersdorf | 12 | -5 | 16 |
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Am Samstag, d.21.05.2022, 14.15 Uhr ist es soweit: Der VfB trifft im Luckenwalder Werner-Seelenbinder-Stadion im Finale des FLB-Pokals auf den FC Energie Cottbus. Bereits der Finaleinzug ist der bislang größte Erfolg des Vereins in seiner 101-jährigen Historie. Über die Frage, ob der kleine „Dorfverein“ dies noch toppen kann, spekulieren seit dem Feststehen dieser Paarung alle regionalen Medien, die Fans aus beiden Lagern und natürlich auch Aktive und die sportlich Verantwortlichen. Die Nachbarschaft der Kontrahenten sorgt für zusätzliche Brisanz. Ralf Lempke, Energie-Ikone und Vater des VfB-Trainers, bescheinigt seinem Filius „einen guten Job“ zu machen, bekennt sich aber für dieses Match zum FCE und wird sich im rotweißen Outfit präsentieren. Die Chancen sieht er bei 80:20 Prozent für die Cottbuser, dürfte damit wohl auch die allgemeine Einschätzung widerspiegeln, weiß aber auch: „Im Fußball, zumal im Pokal, ist vieles möglich“. FCE-Chefcoach Pele Wollitz hält indes eine Überraschung für ausgeschlossen. Schließlich hat seine Truppe mit zuletzt guten Auftritten für einen versöhnlichen Abschluss der Regionalligasaison gesorgt. In einem Interview redete er den VfB klein. Seine Meinung: „Energie hat Geschichte geschrieben, Krieschow nicht und wird nie Geschichte schreiben.“ Erinnert sei daran, dass Energie nach den Aufstieg in die 2.BL und dem Einzug ins DFB-Pokalfinale 1997 und dem Aufstieg in die 1.Bundesliga 2000, das letzte mal 2006 mit dem Wiederaufstieg ins Oberhaus große Geschichte schrieb. Exakt zum gleichen Zeitpunkt wie Krieschows Manager „Mr.VfB“ Christof Lehmann die Initiative ergriff und mit guter Organisation und Einbindung vieler Helfer und Sponsoren den Schalter beim damals in der Kreisklasse, mehr schlecht als recht dahindümpelnden Verein in Richtung Erfolgsspur umlegte. Seit dem hat sich die Niederlausitzer Fußballlandschaft etwas verändert. Krieschow, als inzwischen gestandenes Oberligaspitzenteam ist nur noch einen Ligalevel vom regionalen Flaggschiff entfernt und hat durchaus noch Ambitionen auf mehr. Wurde da eventuell doch ein kleines Geschichtchen geschrieben? Auf jeden Fall ist der Underdog gut gerüstet. Was die Motivation anbelangt muss Toni Lempke den Überschwang eher bremsen: „Ich hoffe, dass die Spieler nicht überdrehen. Es ist für die meisten Akteure das größte Spiel, wie auch für mich in meiner bisherigen Trainerlaufbahn!“. Kapitän Andy Hebler ließ sich vernehmen: „Wir haben nur ein Ziel: Das Spiel gewinnen und dann abfeiern“. Inmitten der Fans zu finden glaubt auch Oliver Born – in den Anfangsjahren, bis hinauf in die Landesebene noch als Torjäger beim VfB unterwegs – an die Sensation: „Derzeit überragende Truppe, wenn die ihr Potenzial abruft…?“ Der erste Vorsitzende Hans-Jörg Grafe hat von der Mannschaft nichts zu seinem in der Vorwoche gefeierten 65. Geburtstag bekommen und geht davon aus, dass sie das mit dem Pokalsieg am Samstag nachholen will. Klar ist, das der VfB, als krasser Außenseiter gehandelt, in diesem Deutschland weit (ARD-Konferenz) zu sehenden Spiel nichts zu verlieren hat und für seinen Anhang schon jetzt „Pokalsieger der Herzen ist“. Am Ende wird, wie es eine alte Fußballweisheit benennt, die Wahrheit auf dem Platz sein. Wünschen wir allen Aktiven und Fans ein rassiges, spannendes und faires Fußball-Highlight.
Von Roland Scheumeister
Das brisante Duell der beiden mit Abstand besten Fußballvereine der Niederlausitz war bereits im Vorfeld in aller Munde. Die 932 glücklichen Ticketbesitzer wurden dann auch in keiner Weise enttäuscht. Das bestens organisierte Umfeld, mit Versorgungsständen, aber auch Einhaltung der Coronaregeln, war die gute Voraussetzung für dieses sportliche Highlight. Fußballerisch wurden dem Publikum spannende 90 Minuten serviert. Der VfB ließ den klar favorisierten Nachbarn nur schwer ins Spiel kommen, indem er ihm einerseits durch geschicktes Abwehrverhalten nur wenig Räume anbot, andererseits aber, mit schnellem Umkehrspiel, speziell über die schnellen Martin Dahm, Leo Felgenträger und Tobias Gerstmann, für viel Arbeit in der gegnerischen Defensive sorgte. Der diesmal das Tor hütende Christian Drangosch – der Stammkeeper Corbinian Moye wurde aus dem Kader genommen, um ihn vor möglichen Sanktionen seitens der sportlichen Leitung des FCE zu schützen, sollte er in dieser Partie auflaufen - überzeugte zudem durch viel Übersicht und mit einigen starken Paraden als sicherer Rückhalt der Abwehr. Als FCE-Verteidiger Patrick Storb den Ball vertändelte reagierte Felgenträger blitzschnell und netzte zum durchaus verdienten Führungstor ein. Energie zog daraufhin das Tempo an und kam dadurch zu größerer Torgefährlichkeit. So traf Mario Crnicki die Latte (18.) und Felix Geisler glich, von Jonas Hofmann angespielt aus. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte war kaum ein Klassenunterschied beider Teams erkennbar. Nach der Pause steigerten sich die Cottbuser. Beim zum 1:2 führenden Strafstoß gingen die Meinungen über dessen Berechtigung auseinander. Hat Gerstmann Crnicki umgestoßen oder ließ sich Letzterer nur geschickt fallen? Schiedsrichterbeobachter Heinz Rothe befand, dass dieser Elfer kein „Muss“ war. Auf jeden Fall war es ein Knackpunkt in diesem trotz vieler kleiner Fouls fairen Match. Als Crnicki, nach Zuspiel von Adrian Jarosch, auf 1:3 erhöhte schien die Entscheidung gefallen. Doch der VfB stemmte sich leidenschaftlich gegen die Niederlage. Doch der hochverdiente Anschlusstreffer von den beiden eingewechselten Christoph Pauling als Vorbereiter und Sven Konzack als Vollstrecker fabriziert, kam etwas zu spät und die Cottbuser retteten den Vorsprung gegen die mit elf Mann anrennenden Gastgeber über die Zeit und scheiterten in den Schlusssekunden kläglich, als sie beim letzten Konter das leere VfB-Tor nicht trafen.
Roland Scheumeister